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Nervenschlacht zum Saisonstart

Am Wochenende startete das TurnTeam Staufen in die Saison. Gegen den SV Bolheim ging es in ein wegweisendes Duell der Verbandsliga. Mit der Form der letzten Jahre wären die Staufener Turner deutlich überlegen, doch dieses Jahr plagen Verletzungssorgen die Filstäler. Unter anderem verletzte sich Rückkehrer Michael Shamiyeh im Abschlusstrainig. Auch Leon Scharfe geht nach einem Sturz beim Probewettkampf an Krücken.
Bolheim startete den Wettkampf mit ihrem Besten am Boden. Paul Kottmann konnte da nichts entgegensetzen und gab die ersten 4 Zähler ab. Auch die anderen Turner der Heimmannschaft waren überlegen. Erst Cornelius Hesse gelang es, das TurnTeam auf die Anzeigetafel zu bringen. 9:3 der unerwartet starke Rückstand nach dem ersten Gerät.
Da die beiden Verletzten am Pauschenpferd schmerzlich vermisst wurden ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Selbst Ersatzturner Yanick Damboldt kam angeschlagen aus einer Krankheit. Er kam zwar durch seine Übung, musste aber Abzüge von den Kampfrichtern um Frank Janositz und Jochen Krauß hinnehmen. Hervorragend dann Johannes Hesse und Routinier Ian Maurath. Beide holten 4 Punkte ins Filstal und brachten die Staufener näher heran. C. Hesse entging mit zwei Stürzen am Zittergerät gerade noch der Höchststrafe von 10 Scorepoints. Im letzten Versuch gelang sein Schlüsselelement. Nur so hielt er das TurnTeam zumindest theoretisch im Rennen.
Am Paradegerät der Staufener musste der verletzte Leon Scharfe auf seinen Abgang verzichten. Auch die restliche Kür lief nicht wie erwartet. Großes lastete dadurch auf den Schultern des Neulings Max Stolz. Seine saubere Übung stellte er unter großem Jubel der Teamkollegen in den Stand. Überrascht wurden die Gegner dann von der überragenden Leistung von J.Hesse. Ab diesem Moment war die Nervenschlacht eröffnet. Unter Druck trafen die Bolheimer eine taktische Fehlentscheidung. Sie trauten sich nicht, ihren Besten gegen Hesse zu setzen. Dieser musste dann aber gegen den überragenden Ringeturner der Liga Bernhard Sinn antreten. Gewohnt sicher griff Sinn die Punkte ab. Mit nur einem Punkt Rückstand ging es in die Pause.
Teamchef Jens Hesse schwor die Sprungturner vor ihren Duellen ein: „Wenn wir nur wenig am Sprung verlieren können wir das später am Reck noch drehen.“ Der ebenfalls erkrankte Roman Kneller sprang gut und profitierte vom Sturz des Gegners. Das brachte die Filstäler zum ersten Mal in Führung. Erneut herausragend die Vorstellung von Stolz. Er zeigte den besten Sprung auf Staufener Seite und rang seinem Gegner ein Remis ab. Nur knapp verlor Simon Geyer sein Duell. Plötzlich hatten die Staufener Vorderwasser. Der Sturz von Kottmann ließ die Partie aber erneut in Bolheimer Richtung kippen.
Am Barren zeigten die Turner beider Seiten Nerven. Dabei gingen die ersten Duelle jeweils punktlos aus. Bernhard Sinn knüpfte seinem Gegner 4 Punkte ab. Maurath turnte bis auf wenige Kleinigkeiten sauber, musste aber 3 Punkte auf der Alb lassen. 1 Punkt Vorsprung bedeutete das für die Gastgeber.
Die Nerven lagen nun endgültig blank. Der eigentlich sichere Startturner Johannes Hesse wollte die Partie noch spannender machen. Deutlich besser machte es sein Bruder. Er stellte den Abgang in den Stand und erkämpfte ein Remis gegen den Besten der Gegner. Nun lag es an den beiden Erfahrenen. Ian Maurath ging für 5 Punkte ans Gerät. 32:33 der Stand vor dem letzten Duell. Den sonst so starken Bolheimer Kastler verließen die Nerven. Er stieg ab und öffnete die Türe für Sinn. Routiniert beendete er den Wettkampf unter großem Jubel der mitgereisten Fans. Eine taktische Meisterleistung und der herausragende Wille sorgten für den 32:37 Endstand und bringen das TurnTeam nach dem ersten Wettkampftag auf Platz 2 der Tabelle.
[Leon Scharfe]